Ein ungewöhnliches Kunstprojekt im Auftrag der Wasserinitiative Waldeck-Frankenberg soll die Bedrohung der Ressource Wasser sichtbar machen und die Menschen der Region in eine engagierte Bewegung zum Schutz des Wassers als Quelle allen Lebens einbinden. Die Übergabe des künstlerischen Entwurfs .an die Öffentlichkeit findet am 4. September in Ellershausen mit Grußworten von Dr. Reinhard Kubat, Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg und Ljubica Nikolic von der Universität Göttingen statt. Die "Gesellschaft der Neuen Auftraggeber" und die Kunstschaffenden des "Künstler:innenkollektivs nachbars garten" werden ihre Initiative gemeinsam öffentlich vorstellen. In einer anschließenden Performance werden exemplarisch erste Zeichen gesetzt, deren Signalwirkung der Flüchtigkeit der Ressource Wasser Ausdruck verleiht. Das Publikum kann wahrnehmen, wie sich im Moment des Entstehens der Wasserzeichen diese auch bereits wieder verflüchtigen. Als einziges Zeugnis bleibt die (Ein-)Dringlichkeit der geteilten Erinnerung an Handlungen, Zeichen und Gesten – und den gemeinsam erlebten Moment. Es ist der Auftakt für einen Prozess weiterer Zeichensetzungen in der Region und darüber hinaus, ob materiell oder immateriell, an Haustüren, Fassaden, auf Straßen und Plätzen, im Internet – wo auch immer sie die Aufmerksamkeit von Mitmenschen erreichen und Gespräche über Aspekte der vielfältigen Bedrohungen der Ressource Wasser anregen. Veränderungen ins Bewusstsein rufen 2020 starteten Mitglieder der Wasserinitiative Waldeck-Frankenberg eine bemerkenswerte Initiative: Im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Programms „Neue Auftraggeber“, das Bürger:innen dabei unterstützt, ambitionierte künstlerische Projekte in Auftrag zu geben, wandten sie sich an das Leipziger Künstler:innen-Kollektiv nachbars garten, um gemeinsam ein wichtiges Anliegen anzugehen und Fragen zu stellen: Wie lassen sich die kaum wahrnehmbaren Veränderungen ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit bringen, welche die Qualität der lebenswichtigen Ressource Wasser zunehmend in Gefahr bringen? Wie lassen sich meist unterirdisch vollziehende Prozesse begreifbar machen? Wie lässt sich ein öffentlicher Dialog darüber stiften, dass diese Ressource besser geschützt werden muss? Was können wir dafür tun? Begleitet von den Kasseler Mediator:innen Mirl Redmann und Roland Knieg aus dem Programm Neue Auftraggeber entstand die Kooperation zwischen der Wasserinitiative und nachbars garten, die vom Landkreis unterstützt wird. Das nun vorliegende künstlerische Konzept ist eine Einladung an die Bürgerinnen und Bürger in der Region, an einem Prozess von Zeichensetzungen im öffentlichen Raum teilzunehmen, die der Thematik vielfache Sichtbarkeit geben und einen Austausch über den Wert des Guts Wasser als Quelle des Lebens anstoßen sollen. Am Samstag, den 4. September um 14 Uhr werden die "Neuen Auftraggeber" und die Kunstschaffenden ihre Initiative öffentlich vorstellen. In einer anschließenden Performance werden exemplarisch erste Zeichen gesetzt, deren Signalwirkung der Flüchtigkeit der Ressource Wasser Ausdruck verleihen wird. Das Publikum kann wahrnehmen, wie sich im Moment des Entstehens der Wasserzeichen diese auch bereits wieder verflüchtigen. Als einziges Zeugnis bleibt die (Ein-)Dringlichkeit der geteilten Erinnerung an Handlungen, Zeichen und Gesten und den gemeinsam erlebten Moment. Es ist der Auftakt für einen Prozess weiterer Zeichensetzungen in der Region und darüber hinaus, ob materiell oder immateriell, an Haustüren, Fassaden, auf Straßen und Plätzen, im Internet – wo auch immer sie die Aufmerksamkeit von Mitmenschen erreichen. Ein zentrales Anliegen der "Neuen Auftraggeber" ist es dabei, die Lücke zwischen „Wissen“ und „Handeln“ zu überwinden. Sterbende Bäume und Starkregen auf ausgedörrtem Grund machen die Problematiken des Klimawandels mittlerweile lokal wie global überdeutlich sichtbar und schmerzhaft erlebbar. Hingegen bleiben die Privatisierung von Wasserquellen und die Kontaminierung des Grundwassers durch chemische Düngemittel und Gülle weitestgehend unsichtbar. Wir alle sind aufgefordert, ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, das die Problematik erkennbar macht und die Zivilgesellschaft wie auch die Politik einbindet, damit schnell und entschlossen umgedacht und gehandelt werden kann. Das Konzept für das Kunstprojekt und die Art der dafür notwendigen vielfältigen Kooperationen entstehen im Rahmen der Fragen der UN-Wasserdekade (2018–2028) und reagieren auf die Herausforderung, ambitionierte Kunstprojekte im ländlichen Raum zu realisieren. Es will alle Menschen in Waldeck-Frankenberg einladen, an den künftigen Veranstaltungen zu unterschiedlichen Thematiken mit Bezug auf Wasser teilzuhaben und sich zu fragen, ob und wie sie selbst zu Auftraggebern eines persönlichen Zeichens werden wollen. Das vielfältige kulturelle Angebot im Landkreis wird so durch ein Kunstwerk bereichert, dessen nachhaltiges Wachstum sich ungebunden von vorgegebenen Orten und in seiner eigenen Zeit entwickeln kann.